20.10.09 Schon beim Blog-Thema „Pestizde und Zitrusfrüchte“ bin ich auf die Probleme eingegangen, die bei Zitrusfrüchten aus konventiellem Anbau entstehen. Die Alternative heisst „Bio“, aber was heisst das schon?
Beim Kauf von so genannten „Bio-Lebensmitteln“ ist darauf zu achten, welches Bio-Zertifikat angegeben wird. Weite Verbreitung hat mittlerweile das Bio-Siegel nach der EG-Öko-Verordnung. Knapp 56.000 Produkte von über 3.000 Unternehmen in Deutschland sind mit diesem Siegel gekennzeichnet. Es darf verwendet werden, wenn ein Unternehmen für den ökologischen Landbau kontrolliert und zertifiziert ist und es sich um ein „Ökoprodukt“ handelt. Weitere Informationen dazu findet man unter www.bio-siegel.de. Die WebSite gibt folgende Informationen zu den Kriterien der ökologischen Landwirtschaft:
„Folgende Maßnahmen stehen dabei im Vordergrund:
- kein Pflanzenschutz mit chemisch-synthetischen Mitteln, Anbau wenig anfälliger Sorten in geeigneten Fruchtfolgen, Einsatz von Nützlingen, mechanische Unkraut-Bekämpfungsmaßnahmen wie Hacken,
- keine Verwendung leicht löslicher mineralischer Düngemittel,
- Ausbringen von organisch gebundenem Stickstoff vorwiegend in Form von Mist oder Mistkompost, Gründüngung durch Stickstoff sammelnde Pflanzen (Leguminosen) und Einsatz langsam wirkender natürlicher Düngestoffe,
- Pflege der Bodenfruchtbarkeit durch ausgeprägte Humuswirtschaft,
- abwechslungsreiche, weite Fruchtfolgen mit vielen Fruchtfolgegliedern und Zwischenfrüchten,
- keine Verwendung von chemisch-synthetischen Wachstumsregulatoren oder von Hormonen,
- begrenzter, streng an die Fläche gebundener Viehbesatz,
- Fütterung der Tiere möglichst mit selbsterzeugtem Futter, wenig Zukauf von Futtermitteln;
- weitgehender Verzicht auf Antibiotika.“
Neben dem staatlichen Bio-Siegel gibt es weitere Siegel, die von Landbau-Verbänden wie etwa Demeter oder Bioland vergeben werden. Die Auflagen dieser Verbände sind für die angeschlossenen Erzeuger i.d.R. strenger als die Auflagen der EG-Öko-Verordnung. Insofern stehen alle Siegel in einem Wettbewerb um die Verbraucher. Bei Wikipedia gibt es einen interessanten Vergleich zwischen dem Bio-Siegel und Bioland.
Man sieht: Der Verbraucher wird so schnell nicht aus der Verantwortung entlassen. Das gilt umso mehr bei Zitrusfrüchten, die ja ausschließlich importiert werden. Dazu demnächst mehr an dieser Stelle.