16.10.09 Nach dem ersten Frost

16.10.09 Viele Besitzerinnen und Besitzer von nicht winterharten Kübelpflanzen wurden von dem frühen Wintereinbruch der letzten Tage überrascht. Im Rheinland gab es wie in vielen anderen Gegenden auch erste, durchaus ernst zu nehmende Nachtfröste. Einige haben es vielleicht nicht geschafft, Ihre Kübelpflanzen rechtzeitig vor den ersten Frösten ins Winterquartier zu räumen und sind nunmehr besorgt, ob die Pflanzen nicht Schaden genommen haben.

Auch bei mir stehen die Pflanzen -Zitronenbäume, Orangenbäume, Bougainvillea, Engelstrompete und Callistemon, also Zylinderputzer, noch draußen auf der Terrasse. Natürlich habe ich in den letzten Tagen intensiv verfolgt, welche Minustemperaturen zu erwarten waren. Ich habe mich aber dagegen entschieden, die Pflanzen schon in die Orangerie zu bringen. Zum einem möchte ich den Sommer noch nicht endgültig verabschieden. Vielleicht sollten wir dem Oktober noch eine Chance geben, einige schöne Tage zu bringen und zu einem „Goldenen Oktober“ zu werden. Zum anderem geht es mir um die Abhärtung der Pflanzen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Frost hilft, mögliche, unentdeckte Schädlinge los zu werden.

Ich habe also vor den ersten Frösten die Pflanzen eng an die noch warme südliche Hauswand oder vor die großen Gartenfenster gestellt, die auch Wärme abstrahlen. Am Morgen konnte ich mich davon überzeugen, dass die Pflanzen nicht mit Frost überzogen waren. Dann habe ich den so genannten Knacktest gemacht (diesen Hinweis habe ich von meinem Partner Andrej Rudolph). Bei diesem Test rubbelt man zunächst ein Blatt warm und versucht es dann zu biegen. Wenn es nicht mehr knackt, dann sind die Zellen bereits aufgrund des Frosts und der damit verbundenen Ausdehnung des Wassers in den Zellen geplatzt.

Ein erfrorenes Blatt heißt aber natürlich noch nicht, dass die gesamte Pflanze erfroren ist. Einige wenige Minusgrade werden das bei einem durchschnittlich gesunden Zitronen- oder Orangenbaum nicht schaffen. Solange nur wenige Blätter geschädigt werden, fallen diese ab und die Pflanze bildet in der nächsten Vegetationsperiode neue. Gefährlich wird es wenn ganze Pflanzenteile wie Äste, Stamm und vor allem Wurzelballen durchgefroren sind. Das dürfte tatsächlich das Ende der Pflanze bedeuten. Aber soweit sind wir noch lange nicht.

So hoffe ich weiter auf den „Goldenen Oktober“.