Orangerien Thüringen und Sachsen

Prächtige Schlösser, Anwesen und malerische Gärten umgeben die Heimatstätten der meist im achtzehnten Jahrhundert erbauten Orangerien in Thüringen und Sachsen. Inmitten von prunkvoller barocker Architektur und kunstvoll angelegten Gärten finden sich hier einige der schönsten Orangerien Deutschlands.

Orangerien
Eine der schönsten Orangerien in Deutschland: die Orangerie von Gotha (Foto: Torsten Kühn)

Die schönsten Orangerien Thüringens

Hier im Herzen Deutschlands findet man die unterschiedlichsten Orangerien; jede mit ihrem eigenen Charme. Dabei weisen die meist barocken Bauten eine erstaunliche Vielfalt auf. Ob imposant als Teil einer 35 Hektar großen Parkanlage, wie die Orangerie von Schloss Friedenstein in Gotha, oder eher beschaulich, wie die Orangerie im kleinen Ort Bendeleben. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Das absolute Highlight unter den Orangerien Thüringens ist die Orangerie von Schloss Belvedere in Weimar. Die Vielfalt der Zitruspflanzen und anderen Gewächse in diesem UNESCO-Weltkulturerbe wächst stetig an. Seit 1998 wird die Orangerie des berühmten Schlosses restauriert. Die Arbeiten sollen 2014 beendet werden. Einmalig in ihrer Architektur ist der 78 Meter lange Orangerietrakt aus dem achtzehnten Jahrhundert in Bendeleben. Er wird nach aufwändiger Restauration nun wieder zur Überwinterung exotischer Pflanzen genutzt, die in den Sommermonaten sind im Orangeriegarten und im Schlosspark Sondershausen zu bewundern sind. Nicht so die Orangerie Schloss Altenburg. Einst war sie Zentrum eines erst barock und dann englisch gestalteten Gartens. Leider wurde sie seit beginn des zwanzigsten Jahrhunderts nicht mehr im ursprünglichen Sinne genutzt, sondern diente unter anderem als Lagerraum oder Kulturstätte. Die 2012 restaurierte Orangerie beherbergt nun eine Sommergaststätte und kann für Anlässe gemietet werden.

Die schönsten Orangerien Sachsens

Die Zitruskultur in Sachsen ist von Beginn an von regem Austausch unter den Orangerien geprägt, der bis heute anhält. Bereits zu Beginn des siebzehnten Jahrhunderts wurden in Pillnitz die ersten südländischen Pflanzen erwähnt.

Die Orangerie des Schlosses Pillnitz mit ihren vielen Gewächshäusern wie dem Kamelienhaus und dem Palmengarten pflegt diese Begeisterung für Zitruspflanzen bis heute. Einige der ältesten Zitruspflanzen Europas, wie etwa eine 300 jährige Pomeranze, sind hier zu bewundern. Eine imposamte Sammlung an Exoten hatte auch der Dresdner Zwinger bereits früh zu bieten. Knapp 2000 südländische Pflanzen wie Zitrusgewächse, Feigen und Lorbeer wurden schon im achtzehnten Jahrhundert verzeichnet. Auch die Orangerie im Barockgarten Großsedlitz steht nach ihrer Wiederherstellung den anderen Orangerien in nichts nach und ist eine reise Wert.

Autor: Dr. Dominik Große Holtforth