13.10.09 Überwinterung von Kübelpflanzen

13.10.09 Die Wettervorhersagen melden die ersten Nachtfröste, Schnee in den Mittelgebirgen bringt den Winter schlagartig ins Gespräch. Viele Besitzer von Zitrus- und anderen Kübelpflanzen blicken sorgenvoll auf die nächtlichen Temperaturen, den letzten sehr kalten und langen Winter in Erinnerung. Viele wertvolle Pflanzen sind im Winter 2008/09 erfroren, sowohl im Freiland als auch in ungeeigneten Winterquartieren.

Alle Pflanzen- und natürlich auch Zitrusfreunde, deren Pflanzen dem Frost zum Opfer gefallen sind, wollen daher in diesem Winter bei der Überwinterung von Kübelpflanzen alles richtig machen. Die erste und entscheidende Voraussetzung dafür ist, dass man die Biologie der Kübelpflanzen versteht. Natürlich ist die wesentliche Frage, ob die Pflanze frostresistent, also winterhart ist oder nicht. Im Internet gibt es eine Vielzahl von Seiten, die wichtige Informationen zu diesem Thema liefern. So z.B. die Informationen von Blumen-Garten-Pflanzen, die winterharte Kübelpflanzen auflistet. Vielleicht geht es Ihnen wie mir: interessanter sind natürlich die Exoten und mediterranen Pflanzen, die eben nicht ohne Weiteres in unseren Breiten gedeihen und einer besonderen Pflege bedürfen. Auch hierzu gibt es gute Übersichten mit den wichtigsten Überwinterungsbedingungen,  so z.B. zu Oleander, Engelstrompete, Zylinderputzer und Passionsblume beim MDR. Aber auch trotz solcher Informationen ist das Fingerspitzengefühl und vor allem das gärtnerische Verständnis gefragt. Für mich ist wichtig, dass möglichst viele Gartenfreunde dieses Verständnis entwickeln, denn nur so wird auch wirklich eine erfolgreiche Pflege der Pflanzen möglich sein.

In Sachen Überwinterung nicht-frostresistenter Kübelpflanzen kann eine einfache Formel helfen: Laub-Licht-Temperatur.  Wirft die Pflanze ihr Laub ab, wie z.B. die Engelstrompete kann sie dunkel überwintern. Ist die Pflanze immergrün, wie alle Zitruspflanzen, muss sie hell überwintern. Hat die Pflanze dabei wenig Licht muss die Temperatur auch geringer sein. Hat die Pflanze mehr Licht, kann die Temperatur höher sein. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass das Tageslicht im Winter keineswegs an die Sonneneinstrahlung im Sommer heranreicht. D.h. in der Überwinterung immergrüner Pflanzen, dass die maximale Temperatur bei 15 ° C liegen sollte.

Eine Überwinterung in beheizten Wohnräumen ist daher problematisch: für die meisten Kübelpflanzen, die Freilandpflanzen sind, ist die Luft zu trocken und die Temperatur zu hoch.

Die ideale Überwinterung bietet also die klassische Orangerie mit Temperaturen zwischen 5 ° und 15 ° und idealen Lichtverhältnissen. Die Überwinterung von Zitruspflanzen habe ich auf der WebSite von „Meine Orangerie“ umfassend dargestellt. Sollten Sie kein ideales Winterquartier zur Verfügung haben, wie Sie es bei „Meine Orangerie“ finden, dann versuchen Sie Ihr Quartier nach der obigen Formel zu optimieren.

Der nächste Winter kommt bestimmt, schützen Sie Ihre wertvollen Pflanzen!

2 Kommentare zu “13.10.09 Überwinterung von Kübelpflanzen

  1. Hallo,
    wir haben eine Papyrus-Pflanze im Kübel. Zur Zeit steht sie vor der Haustür und ist ca. 70 cm hoch. Leider hat die Vorgängerpflanze, die wir in der Wohnung überwintern wollten, dies nicht überstanden. Diesmal sollte die neue, schön gewachsene Pflanze in meine Werkstatt, die ich so bei 5 – 10 Gad Celsius halten kann. Eine Tibuchina ist es mir prima gelungen, sie über den Winter zu bekommen. Ich hoffe, auch die Papyrus wird es dann wohl auch schaffen. Was meinen Sie dazu?
    Mit freundlichen Grüßen
    Alfred Szulczewski

    1. Hallo Herr Szulczewski,
      der Papyrus braucht ein wärmeres Winterquartier, ideal sind 12 bis 15° C. Gleichzeitig sollte es hell sein und die Pflanze sollte feucht gehalten werden. Sie können den Papyrus auch neben einem Heizkörper o.ä. aufstellen, solange er genug Feuchtigkeit bekommt. Eine gewisse Luftfeuchtigkeit ist auch hilfreich. Bitte den Papyrus in der Winterruhe nicht düngen, das bekommt er weniger gut.
      Bei weiteren Fragen dürfen Sie sich gerne melden.
      Viele Grüße
      Dr. Dominik Große Holtforth

Kommentare sind geschlossen.