04.03.10 Das 20. Jahrhundert war nicht das Jahrhundert der Gärten. Industrialisierung, Technisierung und Massenmotorisierung haben Städte und Landschaften verändert und sehr viel Natur zerstört. Die moderne Arbeitsteilung mit veränderten Ernährungsgewohnheiten, mehr Wohlstand und veränderten Soziastrukturen haben dazu geführt, dass Gärten ihre existenzielle Rolle als Nahrungsmittellieferant eingebüßt haben. Mobilität und Technik sind Entwicklungen, die der Muße und Pflege des Gartens häufig entgegen stehen.
Umso größer ist aber zugleich die Sehnsucht der Menschen nach Natur, nach einem noch so kleinen Flecken grünem Leben in einer zubetonierten Umgebung. Diese Sehnsucht und der damit verbundene neue Trend zum Garten ist ganz deutlich zu spüren. Er wird verstärkt durch das Bewusstsein, das sich gerade zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu verstärken scheint, dass unsere Erde sehr sensibel ist und dass die Menschheit nur überleben kann, wenn sie im Einklang mit der Natur lebt.
Die neue Zuwendung zum Garten hat großartige Vordenker. In der Dokumentarreihe „Neue Gartenkunst“ hat Regisseur Christoph Schuch die bedeutendsten Gartendesigner unserer Zeit und ihre Arbeiten porträtiert. Mich haben vor allem die Designer interessiert, die sich der mediterranen Gartenkultur zuwenden. So sind die Filme „Die grüne Welt des Fernando Caruncho“ und „Die Zitrusgärten von Breimann und Bruun“ Offenbarungen für alle, die die Gärten und Landschaften des Mittelmeerraumes lieben. Vor allem Caruncho gelingt es in seinen Werken eine große Tradition und Kultur in die moderne Welt zu übertagen und durch Klarheit und Stringenz ein Gartendesign zu schaffen, das Seele und zugleich Horizont erweitert.
Auch die WebSites der Gartendesigner sind wahre Hingucker und geben viele Einblicke in das Denken und die Arbeiten der Designer: