Überwinterung für Faule – Pflanzen perfekt überwintern ohne einen Finger zu krümmen.

Pflanzen überwintern – meine 2 Ziele

So viel Spaß ich an meiner Zitrussammlung, meinen Olivenbäumen, Oleandern, Agapanthus und Palmen im Frühjahr, Sommer und Herbst auch habe – im Winter möchte ich mich eigentlich nicht so viel mit Ihnen beschäftigen müssen. Die Vegetation ruht und so viel passiert einfach nicht. Da sollen sie einfach in Ruhe und Sicherheit abwarten, bis der Frühling wieder zurück kommt. Leider passieren öfters ein paar negative Dinge im Winterquartier. Blattabwurf, Schädlingsbefall, Kälte- und Trockenschäden machen die Überwinterung für uns Pflanzenliebhaber oft zu einer sehr unerfreulichen Periode. Deshalb habe ich in den letzten Jahren viele verschiedene Methoden ausprobiert, meine mediterranen Pflanzen mit dem kleinstmöglichen Aufwand zu überwintern. Die zweite Zielsetzung: Die Pflanzen sollten dabei keinen Schaden nehmen, um nach dem Winter perfekt in den Frühling starten zu können. Ich wollte also die perfekte Methode finden, bei der ich alle meine Pflanzen mit möglichst wenig Aufwand durch den Winter bringe. 

 

Die zwei Methoden der Überwinterung – warm oder kalt?

Grundsätzlich unterscheiden wir bei der Überwinterung von Zitruspflanzen zwischen der kalten Überwinterung und der warmen Überwinterung. Mit beiden Varianten kann man seine Pflanzen hervorragend über den Winter bringen. Bei der warmen Überwinterung kann ich die Pflanzen sogar weiter entwickeln und Blüten und Früchte optimal fördern. Die Vegetationspause fällt dabei aus. Sie ist aber auch genau aus diesem Grund die wesentlich aufwendigere Variante, die eine professionelle Pflege benötigt. Die kalte Überwinterung ist da deutlich anspruchsloser. Durch die kühleren Temperaturen fahren die immergrünen Pflanzen des Südens ihre Vegetationsaktivität auf ein Minimum zurück. Somit reduziert sich auch der Bedarf an Licht, Wasser und Nährstoffen auf ein Minimum. Ganz klar mein Favorit für das gesetzte Ziel!

 

Kalte Überwinterung – aber wie kühl und wie hell?

Da die Winter im Rheinland auch nicht mehr das sind, was sie mal waren, habe ich viele Pflanzen, die eigentlich nicht winterhart sind in Deutschland erfolgreich draußen überwintert. Zitronenbaum, Orangenbaum, Clementinen und sogar mexikanische Limetten, Buddhas Hände und römische Süßlimetten mussten sich draußen auf der Terrasse an der Hauswand Jahr für Jahr durch die Winterkälte kämpfen. Mal unter Thermo-Vlies, mal unter dem Vordach und mal ohne jeglichen Schutz. Viele haben es unbeschadet überstanden aber viele andere sind auch ganz oder teilweise erfroren. Dies Methode wurde mir auf Dauer zu unsicher. Auch im dunklen Keller mit Hilfe von Pflanzenlampen habe ich einige Pflanzen überwintert. Die Ausfallrate ist sehr viel geringer hier aber der Aufwand war wieder größer. Man muss doch deutlich öfters die Pflegemaßnahmen anpassen und auf den Zustand der Pflanzen abstimmen. So muss z.B. die Anzahl der Belichtungsstunden genau zur Pflanze und der Zimmertemperatur passen. Das war also auch noch nicht die perfekte Methode für mich. 

Die Lösung! Du brauchst nur diese zwei Dinge:

Als ich das erste Überwinterungszelt für Pflanzen aufgebaut habe, war ich noch skeptisch. Camping für Pflanzen? Das soll funktionieren? Heute weiß ich: Das funktioniert – und wie! Trotzdem habe ich gleich mehrere verschiedene Überwinterungszelte ausprobiert. Von sehr klein bis riesengroß und von ziemlich günstig bis richtig teuer. Bei einem milden Winter haben sie alle funktioniert – ohne weiter Hilfsmittel. Die Qualitätsunterschiede kommen eher beim zweiten und dritten Aufbau zutage. Da sind die teureren Varianten einfach robuster und besser in Form. Was aber, wenn der Winter die Zähne zeigt und das Thermometer für längere Zeit unter -5 Grad fällt. Das hält ein Limettenbäumchen doch nicht aus. Von einer Dipladenia brauchen wir gar nicht erst anfangen. Also kombiniert man das Überwinterungszelt noch mit einem weiteren Helferlein: Einer Pflanzenheizung mit Thermostat. Gesagt – getan: Nachdem ich mein erstes Überwinterungszelt mit dieser Kombination ausgerüstet hatte, war ich bei der Lösung angekommen. Seitdem mache ich es jedes Jahr so: Zelt aufbauen, Pflanzen rein, Heizung rein und Thermostat auf +5 Grad eingestellt, fertig! Danach schaue ich noch alle vier Wochen (also 3 Mal im Winter) nach, ob die Pflanzen noch nass genug sind. Die meisten Pflanzen muss ich so nur einmal im Winter gießen. Andere bekommen bei jedem der 3 Besuche einen Schluck Wasser. Mehr ist nicht zu tun. Meine Zitrus, Oleander, Palmen, Oliven und Bougainvillea kommen so perfekt durch den Winter. Bei empfindlicheren Pflanzen wie Dipladenia (auch Mandevilla/Sundaville) oder Lantanen würde ich das Thermostat noch ein paar Grad wärmer stellen. 

Habt ihr ähnliche Erkenntnisse bei der Überwinterung eurer Pflanzen gemacht? Schreibt uns gern in den Kommentaren ein paar Zeilen dazu.

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