Schädlinge im Winterquartier sind leider häufige Begleiter unserer Zitruspflanzen. Besonders häufig bekommen wir es mit Wollläusen, Spinnmilben und Schildläusen zu tun. Gegen alle Schädlinge muss man rasch vorgehen, denn sie vermehren sich schlagartig im Winterquartier.
Schädlinge im Winterquartier – das Getier im Visier
Eine regelmäßige Kontrolle des Laubs auf Schädlingsbefall ist wichtig für den gesundheitlichen Zustand Ihrer Pflanze. Dabei gilt: Je früher der Schädlingsbefall entdeckt wird, desto besser lässt er sich bekämpfen. Für den meist unerwarteten Schädlingsbefall kann es viele Ursachen geben. Doch Sie können vor der Einquartierung in das Winterquartier dem Schädlingsbefall vorbeugen. Denn erkennt man einen Befall schon vor der Einquartierung, kann man diesen frühzeitig und ohne chemische Keule bekämpfen. Trotz guter vorbeugender Maßnahmen kann es aber sein, dass Schädlinge im Winterquartier auf dem Vormarsch sind. Dagegen kann man mit verschiedenen Ansätzen vorgehen.
Schädlinge im Winterquartier – Ursachen für den Schädlingsbefall
Es ist vollkommen natürlich, wenn auf den Blättern der Pflanzen Eier vorzufinden sind. Viele wissen, dass die Raumluft in der Wohnung wegen der Heizung sehr trocken Luft ist. Dies ist das bevorzugte Klima der meisten Schädlinge. Zudem gibt es im Winterquartier keine natürlichen Fressfeinde mehr für die Schädlinge. Wir bemerken es zwar nicht, aber im draußen im Freiland gibt es unzählige kleine Helfer, die sich täglich über Blattlaus, Thripse und Co. hermachen und sie in Massen verspeisen. Für alle unsere Schädlinge haben eine Vielzahl natürlicher Feinde im Garten. Eine frühe Einwinterung in der Wohnung und das plötzliche Fehlen dieser natürlichen Feinde sind deshalb häufig die Ursache für die sprunghafte Vermehrung der Schädlinge.
Schädlinge im Winterquartier – wie am besten vorgebeugt wird
Dem Schädlingsbefall im Winterquartier kann vorgebeugt werden, indem man schon vor der Einquartierung den Schädlingen entgegenwirkt. Dies ist meist viel weniger aufwändig, als an der Pflanze, die im Winterquartier schon von Schädlingen befallen ist. Vor der Einquartierung können Sie Ihre Kübelpflanzen z.B. mit einer Schmierseifenlösung (1 EL auf 1l Wasser) behandeln. Mit dieser Lösung töten sie auch vorhandene Eier auf den Blättern ab. Um die Pflanzen danach wieder von der Lösung zu befreien, sollte man Sie gründlich und auch mal mit scharfem Strahl abduschen. Wenn es nicht mehr draußen geht, empfiehlt sich ein Brausebad in der Dusche oder der Wanne. Wichtig dabei ist es, den Kübel gut abzudecken, damit kein Wasser in den Topf läuft. Empfehlung: Großen Müllbeutel um den gesamten Wurzelballen inklusive Topf. Um die Widerstandskraft der Pflanze zu erhöhen, können Sie die Pflanze vorher auch noch einmal düngen. Entweder für den kompletten Winter mit einem Langzeitdünger oder ungefähr einmal im Monat mit einem stärker dosierten Zitrusdünger.
Schädlinge im Winterquartier – Bekämpfung mit „sanften“ Mitteln
Natürlich kommt es trotz Vorsorge und Pflege häufig zum Ernstfall. Wir haben doch nicht so regelmäßig und gründlich nach Schädlingen Ausschau gehalten, wie wir uns das vorgenommen haben und plötzlich ist die Pflanze voll mit Getier. Kein Grund zum Verzweifeln, denn es gibt mittlerweile viele gute Mittel, die man gegen die Schädlinge einsetzten kann ohne zur Chemie-Keule greifen zu müssen. Für den Obstbau geeignete Bio-Mittel auf Rapsöl-Basis oder aus den Kernen des Neem-Baumes gewonnene Wirkstoffe sind weder Bienengefährlich, noch belasten sie unsere Früchte. In der Anwendung unterscheidet man zwischen anwendungsfertigen Mitteln in Sprühflaschen (sehr bequem) und den ergiebigeren Konzentraten (besseres Preis-Leistungs-Verhältnis) wenn sie öfters und großflächiger gegen Schädlinge vorgehen müssen.
Unsere Empfehlung für eine sanfte aber effektive Bekämpfung mit dem Wirkstoff Orangenöl:
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Schädlinge im Winterquartier – Bekämpfung mit Nützlingen und Gelbtafeln
Bei Meine Orangerie bekämpfen wir die meisten Schädlinge mit Nützlingen. Gefräßige kleine Tiere mit anderen gefräßigen kleinen Tieren bekämpfen ist eine ökologische Variante, die sehr effektiv sein kann. Florfliegenlarven sind beispielsweise sehr vielseitig anwendbare Nützlinge. Sie fressen Blattläuse, Spinnmilben, Thripse, Raupen, Woll-Läuse, Schmierläuse und vieles mehr. Der Einsatz ist mittlerweile sehr einfach. Es gibt fertige Sets, die nur noch über den befallenen Pflanzen ausgeklopft werden müssen. Die Larven sind kaum sichtbar und sehr anspruchslos. Trockene Luft ist kein Problem und sie „arbeiten“ schon ab 12 Grad Celsius. Kälter sollte es nicht sein.
Über das folgende Bild finden Sie eine Bezugsmöglichkeit für anwendungsfertige Florfliegenlarven:*
Neben den Florfliegenlarven gibt es noch viele andere Nützlinge, zum Beispiel Marienkäfer und Raubmilben, die im Winterquartier gegen Schädlinge herangezogen werden können.
Auch sehr nützlich gegen herumfliegende Schädlinge sind Gelbtafeln. Sie können zwischen die Pflanzen gehängt werden und locken die Schädlinge in die Klebefalle ohne mit unseren wertvollen Pflanzen in Berührung zu kommen. Dies kann zum Beispiel weiße Fliege, Minierfliege, Trauermücke und geflügelte Blattläuse bekämpfen.
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Hallo!
Unser Orangenbäumchen wurde im Winter von Blattläusen befallen, gegen die wir sehr, sehr lange – aber schließlich erfolgreich – gekämpft haben. Die Blätter ‚verkleben‘ aber immernoch. Ich hielt das anfänglich für ein produkt der Läuse und stelle jetzt fest, dass es wohl die Pflanze selbst ist.
Was können wir tun?
Herzlichen Dank für Ihre Hilfe!