Überwinterung von Pflanzen – so gelingt’s garantiert

Die Überwinterung von Pflanzen fordert Jahr für Jahr viele Hobbygärtnerinnen und -gärtner heraus. Daher finden Sie in diesem Beitrag alle wichtigen Informationen und wichtige Tipps von den Überwinterungsexperten von „Meine Orangerie“. Produkte für die Überwinterung, die Ihre Pflanzen warm halten oder beleuchten, finden Sie in unserem Orangerieshop.

Die Überwinterung von Pflanzen, die nicht frosthart sind

Es ist der Frost, der für viele mediterrane Pflanzen oder exotische Pflanzen die größten Probleme bereitet. Pflanzen wie Zitrus, herrlich blühende Pflanzen wie etwa das Wandelröschen Lantana oder Vertreter der Subtropen -allen voran der herrliche Hibiskus- sind aus ihrer Heimat keinen Frost gewöhnt. Diese Pflanzen haben also in der Evalution kein „Frostschutzmittel“ entwickelt, um auch bei Minustemperaturen zu überleben. Ohne dieses Frostschutzmittel friert das Wasser in den Zellen, so dass die Zellen zerstört werden. Nach einer Frostnacht findet man häufig nur noch matschige Blätter oder schwarz gefärbte Zweige.

Um die Überwinterung von nicht frostharten Pflanzen erfolgreich zu bewältigen, ist zunächst einmal wichtig zu wissen, welche Pflanzen nicht frosthart sind. Idealer Weise informiert ihr Gärtner, das Gartencenter oder der Händler im Internet über die Frosthärte der Pflanze. Leider findet diese Information nicht immer statt oder man ist bei der Frosthärte zu optimistisch. Wir bei „Meine Orangerie“ möchten, dass Sie lange Freude an Ihren Pflanzen haben und wenden daher bei der Frosthärte das Vorsichtsprinzip an. Es reicht bei nicht frostharten Pflanzen schon eine zu kalte Nacht, um die Pflanze zu töten.

Es würde diesen Beitrag natürlich sprengen, Ihnen alle nicht frostharten Pflanzen aufzulisten. Daher beschränken wir uns auf die wichtigsten Pflanzen, die alle wunderschön sind aber eine frostfrei Überwinterung benötigen. Die wichtigsten nicht frostharten Pflanzen sind:

• alle Zitruspflanzen (Gattungen Citrus und Fortunella)
• Eisenholzbaum (Metrosideros)
• Gardenie (Gardenia)
• Hibiscus (Hibiscus Rosa Sinensis)
• Zierbanane (Ensete)
• Bleiwurz (Plumbago)
• Bougainville (Bougaivillea)
• Brautmyrte (Myrtus)
• Engelstrompete (Brugmansia, Datura)
• Enzianbaum (Lycianthes)
• Hammerstrauch (Caestrum)
• Kreppmyrte (Lagerstroemia)
• Paradiesvogelblume (Strelizia)
• Prinzessinnenblume (Tibouchina)
• Schönmalve (Abutilon)
• Veilchenstrauch (Iochroma)
• Zylinderputzer (Callitemon)
• Wandelröschen (Lantana)

Die Überwinterung von Pflanzen dieser Liste sollte kühl, dh. zwischen 5° und 10 ° C und hell erfolgen. Manche Pflanzen wie etwa der Hibiskus mögen es wärmer, doch die meisten sind sehr genügsam. Das ideale Winterquartier ist sicher ein Gewächshaus, das als sogenanntes Kalthaus betrieben wird, oder eine Orangerie. Alternativ können Sie Ihre Pflanzen noch in ein unbeheiztes Treppen- oder Gartenhaus, in einen Kellerraum, der Fenster hat, oder in ein sonstiges Nebengebäude stellen, das nicht geheizt wird, aber frostfrei ist und eine Lichtquelle hat.

Schwierig wird die Überwinterung von Pflanzen die nicht frosthart sind aber viel Licht brauchen, in beheizten Wohnräumen. Regelmäßig ist es dort zu warm und zu dunkel, so dass die Pflanzen mit Blattabwurf reagieren. Wenn dann noch zuviel gegossen wird, gibt Staunässe den Pflanzen den Rest. Wenn Sie also kein wirklich kühles Winterquartier haben, sollten Sie in wärmeren Wohnräumen eine Pflanzenlampe einsetzen, um die Pflanze zusätzlich zu beleuchten. 

Die Überwinterung von Pflanzen, die bedingt winterhart sind

Die Überwinterung von Pflanzen, die bedingt winterhart sind, hängt vor allem von der Region ab, in der die Pflanzen durch den Winter kommen sollen. Bedingt winterharte Pflanzen vertragen wenige Minusgerade. Maßgeblich sind also die ortsüblichen Tiefsttemperaturen im Winter, ob diese Pflanzen draußen überwintern können oder auch ein kühles und helles Winterquartier in einem geschütztem Raum benötigen. Bedingt winterharte Pflanzen sind

• Olive (Olea)
• Passionsblume (Passiflora)

• Schmucklilie (Agapanthus)
• Schneeball (Viburnum)
• Seidenbaum (Albizia)
• Strauchmargerite (Argyranthemum)
• Hortensie (Hydrangea)
• Lavendel (Lavandula)
• Rosmarin (Rosmarinus)
• Skimmie (Skimmia)
• Torfmyrte (Gaultheria)
• Feige (Ficus)
• Erdbeerbaum (Arbutus)
• Eukalyptus (Eucalyptus)
• Palmfarn (Cycas)
• Washingtonie (Washingtonia)
• Zwergpalme (Chamaerops)

Bedingt winterharte Pflanzen können vor allem in Weinanbaugebieten, in milden Flußtälern und an den Küsten gedeihen, wenn das Meerwasser noch Wärme abgibt. Es bedarf einer gewissen Erfahrung, diese Pflanzen erfolgreich draußen zu überwintern. Fragen Sie bei Ihren Nachbarn oder beim lokalen Gärtner nach, vielleicht gibt es ja sogar einen botanischen Garten in Ihrer Nähe, wo Sie sicher eine Auskunft erhalten.

Sie sollten auf jeden Fall darauf achten, dass Ihre bedingt winterharten Pflanzen geschützt stehen und gerade bei jungen oder gerade ausgepflanzten Pflanzen ein zusätzlicher Schutz besteht. Bei Pflanzen, die Sie ausgepflanzt haben, ist eine Mulchschicht ein gutes Mittel, um die Wurzel zu schützen. Auch eine Jutehaube kann ein guter Schutz vor allzu kalten Winden und Frösten sein. Die Jutehaube eignet sich gemeinsam mit Kokosmatten, um auch Pflanzen, die im Kübel draußen überwintern, zu schützen. Am wichtigsten ist es bei den Kübelpflanzen, die im Winter draußen sind, dass sie einen geschützten Standort erhalten. Der Schutz sollte nicht nur vor kalten Ostwinden schützen, sondern auch vor allzu viel Nässe. Staunässe ist für viele mediterrane Pflanzen eine ebenso große Bedrohung wie zu kalte Fröste.

Die Überwinterung von Pflanzen, die winterhart sind

Unser heimischen Pflanzen oder Pflanzen aus vergleichbaren Klimazonen haben sich an den Wechsel der Jahreszeiten in den gemäßigten Breiten angepasst. Dies Überwinterung von Pflanzen dieser Breiten ist also zunächst einmal kein großes Problem. Eine gesunde und robuste heimische Pflanze, sollte einen durchschnittlichen Winter gut überstehen. Dennoch können einige Vorsichtsmaßnahmen durchgeführt werden, um das Risiko eines Frostschadens zu reduzieren.

Zunächst ist der Pflanzzeitpunkt eine wichtige Stellschraube. Pflanzen Sie junge Pflanzen nicht zu spät im Garten ein, da sie ansonsten zu wenig Wurzeln gebildet haben, wenn Herbststürme und danach Winter beginnen. Auch sollten Sie frisch ausgepflanzte Gehölze mit einem Stützpfahl sichern, der verhindert, dass die Pflanze aufgrund von zu wenig Halt umgeweht wird. Auch ein Mulchen von frisch ausgepflanzten Pflanzen ist ein guter Schutz gegen kalte Nächte.

Insgesamt empfiehlt es sich, nicht das gesamte Laub aus dem Garten zu entfernen, sondern dieses zur Abdeckung der Beete einzusetzen. Das schützt auch viele Tiere, die in den Laubbergen Unterschlupf finden und ist zugleich natürlich ein hervorragender Dünger für Ihren Garten.