Ein herrlicher Rosengarten erwartet die Besucher des Klosters Fontfroide, das im Südwesten Frankreichs, im Weinanbaugebiet des Corbières liegt. Doch die wunderschön gelegene Abtei hat noch viel mehr zu bieten, vor allem sehr viel Inspiration und Flair für die Liebhaber mediterraner Gärten und Pflanzen.
Ankunft in Fontfroide
Die Abbaie Saint-Marie de Fontfroide mit ihrem berühmten Rosengarten ist eine der am besten erhaltenen Anlagen der Zisterzienser aus dem 12. und 13. Jahrhundert. In seiner wechselvollen Geschichte ist Fontfroide, dessen Namen soviel heißt wie „kalte Quelle“, immer ein Ort der Stille und Kontemplation geblieben. Das Kloster, das die Wirren der französischen Revolution gut überstanden hat und erst im 19. Jahrhundert säkularisiert wurde, beherbergt heute nicht nur viele Kunstschätze und architektonische Highlights, sondern ist sowohl landschaflich als auch gärtnerisch ein Mekka für Liebhaber mediterraner Pflanzen. Ganz in der Nähe von Narbonne gelegen, erreicht man es von dort nach einer ca. 20minütigen Autofahrt durch Weinberge und die herrliche Landschaft des Corbières.
Der Rosengarten von Fontfroide
Das Kloster kann nur mit einer Führung besichtigt werden, dessen krönende Abschluss der Besuch des Rosengartens bildet. Im Rosengarten erwarten den Besucher nicht nur ca. 3.000 Rosenstöcke sondern auch als klassische Begleiter Lavendel, Zypressen und Katzenminze. Die Rosen blühen in vielen Farben und Formen, eine Symphonie aus Duft und Schönheit.
Der Rosengarten liegt südlich der Klosterkirche mit ihren herrlich farbigen Fenster und ist in zwei Teile gegliedert. Im östlichen Teil befindet sich der eigentliche Rosengarten, mit formal-ornamental angelegten Rosenbeeten im barocken Stil. Im westlichen Teil werden neben Rosen und Lavendel auch andere Pflanzen wie etwa Agapanthus und Stechapfel präsentiert. Auch einzelne Skulpturen, die von schlanken Zypressen umrahmt sind, verwöhnen das Auge der Besucher.
Kreuzgang und Cour Louis XIV.
Aber nicht nur der Rosengarten lässt die Herzen von Gartenfreunden und Pflanzenliebhaber hochschlagen. Auch der Innenhof des Kreuzgangs ist herrlich ornamental bepflanzt, Buchsbaum und rote Begonien umrandet von Kieswegen zeigen, wie man schon mit einfachen Mitteln mediterrane Gärten entstehen lassen kann. Blauregen klettert an romanischen Säulen und Kapitellen hoch und schafft damit eine bezaubernde Atmosphäre.
Auch im „Arbeitshof“ der Abtei, der auch als „Cour Louis XIV.“ bezeichnet wird, erwarten die Besucher herrliche Pflanzungen, bei denen Lavendel und Formschnitte aus Liguster besondere Akzente setzen und dem Ort eine besondere Würde und Schönheit verleihen.
Nicht zuletzt ist die das Kloster umgebende Garrigue – eine mediterrane Landschaftsform, in der Pflanzen wie Zistrosen und Wolfsmilch dominieren- ein Grund für einen Besuch und vielleicht eine kurze Wanderung nach der Besichtigung.
Öffnungszeiten und praktische Informationen
Das Kloster, das auch Ort für Jazz- und klassische Konzerte ist, ist täglich von 10 bis 16 Uhr im Juli und August bis 17.30 Uhr geöffnet. Es empfiehlt sich vor einem Besuch die Zeiten der Führungen anzusehen, um Wartezeit zu reduzieren.
Autor: Dr. Dominik Große Holtforth